Jacques’ Weindepot: Vom Symfony Training zur Omnichannel Commerce Plattform

Entwicklung und Gestaltung einer auf Symfony basierenden Omnichannel-Plattform, die das kundentypische Geschäftsmodell abbildet und für maximale Flexibilität als containerisierte Anwendung arbeitet.

Weinflasche bei Jacques’ Wein Depot
Weinflasche bei Jacques’ Wein Depot
Weinflasche bei Jacques’ Wein Depot

Vom Symfony Training zur Omnichannel Commerce Plattform

Herausforderung

Was war die zugrundeliegende Problemstellung?

Mit der Idee, französische Weine mit einem ähnlichen Erlebnis wie beim Winzer in Bordeaux oder im Languedoc auch in Deutschland kaufen zu können, sind die beiden Gründer Jacques Héon und Olaf Müller-Soppart vor fast 50 Jahren mit Jacques’ gestartet. Heute hat Jacques’ fast 300 Weine im Sortiment. Diese stammen längst nicht mehr “nur” aus Frankreich, sondern werden auch aus Deutschland, Spanien oder Übersee im Direktvertrieb an den Endkunden gebracht.

“Wir kennen jeden Winzer, dessen Wein wir verkaufen, auch persönlich und garantieren, dass bei uns, beispielsweise bei Gérard Bertrand, nicht nur der Name draufsteht, sondern dass da auch wirklich Trauben von einem Weingut von Gérard Bertrand drin sind. Mit diesem Versprechen ist Jacques’ gestartet, mit inzwischen 330 Stores in ganz Deutschland“, sagt Sascha Krinke, IT-Leiter Jacques’.

Der Erfolg von Jacques’ liegt seit jeher in der Persönlichkeit eines jeden Store-Inhabers und in der räumlichen Nähe zu den Kund:innen. In den Jacques’ Depots trifft man sich, man verkostet und empfiehlt weiter. Und jeder Store hat ein anderes Sortiment, denn die Vorlieben der jeweiligen Kund:innen gestalten dieses mit.

Die enge Verzahnung der Geschäftsprozesse und Partner:innen war eine wichtige Herausforderung an die Firmen-IT, die im Zuge der immer vielfältiger werdenden Verkaufs- und Kommunikationskanäle in den Mittelpunkt der Geschäftsentwicklung rückte.

Die Herausforderung: Zusammenfassung verschiedener Shopsysteme und IT-Strukturen zur Optimierung der Geschäftsprozesse in einer Omnichannel-Plattform

Jacques’ hat eine klare Stärke, die andere Online-Vertriebe nicht haben: Das sind seine 330 Läden in Deutschland und die 270 Partner, die diese Läden betreiben und vor Ort am Kund:innen sind. Diese Vielfalt birgt enormes Potenzial, stellt ein Unternehmen aber auch vor Herausforderungen. Den beiden Chefs war schnell klar: “Wir müssen uns so aufstellen, dass wir mit Jacques’ auf allen Kanälen sind - und zwar immer mit dem gleichen Qualitätsanspruch.”

Schon seit 2016 stand das Unternehmen deshalb vor der Herausforderung, alle seine Kanäle im Hinblick auf die Kund:innen zusammenzubringen. Das vorhandene Shopsystem und die alten IT-Strukturen konnten dies jedoch nicht leisten.

Eine neue technologische Plattform sollte das typische Jacques’-Erlebnis und vor allem die Prozesse miteinander verbinden und die Depots enger verzahnen. Ziel war es, die Depots online in den Vordergrund zu stellen und gleichzeitig die Leute weiterhin vor Ort zu binden. Zudem sollte eine jüngere, technikaffinere Zielgruppe für Jacques’ begeistert werden.

“Wir wollten bewusst keine Tech-Company werden.”, so Sascha Krinke. “Wir sind Weinhändler. Das können wir gut. Wir sind uns aber bewusst, dass sich nicht alles nur um den Wein dreht, sondern auch darum, den Kund:innen ein gutes Erlebnis zu liefern. Dafür müssen die Prozesse stimmen und das ist heutzutage oft die Aufgabe der IT.”

Die QOSSMIC Solution-Architects und Software-Developer transformieren die Zukunftsvision von Jacques’ auf eine neue Technologie

QOSSMIC wurde beauftragt, die neue technologische Plattform mit Jacques’ gemeinsam zu gestalten und das, was Jacques’ ausmacht, zu transformieren, Lösungen zu entwerfen und anhand der Anforderungen, des Geschäftsmodells und der technologischen Möglichkeiten die bestmögliche Lösung zu entwickeln.

Wir brauchen Solution-Architekten und Software-Entwickler, die über den Tellerrand hinausschauen können, Erfahrung haben und mit uns partnerschaftlich zusammenarbeiten. Wir haben mit QOSSMIC den Partner gefunden, der integraler Bestandteil von Jacques’ geworden ist, um mit uns die beste Lösung zu bauen.

Vor allem die Expertise für das Symfony-Framework hat QOSSMIC für dieses Projekt qualifiziert. Im Rahmen eines Symfony-Trainings konnte das Team zeigen, dass es stets am technologischen Puls der Zeit ist. Das fundierte Know-how über Innovations-Technologien und Konzepte hat Jacques’ schnell überzeugt, mit QOSSMIC in das IT-Projekt zu starten. Als Partner hat sich das Team schnell in die Business-Welt von Jacques’ hineinversetzt, was letztlich den Erfolg der Plattform sicherstellen konnte. Durch die Ungebundenheit in Bezug auf E-Commerce-Systeme und andere Technologien war es möglich, gemeinsam mit den Kund:innen die beste Lösung zu entwickeln.

Ihr habt mir keine Lösung verkauft, sondern diese mit uns entwickelt. Das ist unbezahlbar.

Technische Besonderheiten in diesem Projekt

Wie war die technische Herausforderung des Kunden?

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Der Kunde betrieb bei Projektbeginn einen Onlineshop mit XTCommerce auf Amazon EC2 Instanzen. Im Zuge der Bestandsaufnahme wurde jedoch schnell klar, dass die neuen Anforderungen aus technischer und businessorientierter Sicht durch eine Anpassung oder Modernisierung der bestehenden Software nicht erfüllt würden. In mehreren Workshops mit dem Kunden entstand die Vision einer Plattform, die nach dem Omnichannel-Gedanken umgesetzt werden sollte. Die größte Herausforderung bei der Softwarekonzeption in diesem Projekt war daher die genaue Erfassung der Businessprozesse und deren Übertragung auf neue Systeme.

Für das Zielprodukt bestand zunächst die Anforderung, die neuen und angepassten Prozesse sauber in bestehende Hierarchien der führenden Systeme einzufügen. Anders als die Bestandssoftware sollte die geplante Plattform mit einer größeren Auswahl an Systemen kommunizieren und zudem deutlich intensiver mit der bestehenden SAP-Software interagieren, damit genauere Aussagen über Warenverfügbarkeiten in den jeweiligen Jacques’ Ladengeschäften möglich würden.

Welche Herausforderungen gab es im Projekt und wie wurden sie gelöst?

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Die Entscheidung für Commercetools als verkaufsprozessbegleitendes Instrument war aufgrund der Anpassungsfähigkeit und technologischen Unabhängigkeit der Lösung schnell getroffen. Zudem hatte der Kunde bereits Erfahrungen mit dieser E-Commerce-Plattform. Aufgrund bestehender Verträge mit AWS und klarem Commitment für diesen Vendor war auch die Infrastrukturentscheidung schnell getroffen.

Anders als der vorherige Onlineshop mit XTCommerce wurde die neue Plattform vollständig auf den containerisierten Betrieb mittels ECS und Lambda ausgelegt. Im Zuge dessen wurde ein Großteil der Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten der Plattform mittels Amazon Eventbridge im Verbund mit SQS realisiert, das Ereignisse aus vernetzten Anwendungen verarbeitet, den Aufbau einer ereignisgesteuerten Architektur ermöglicht und das Ausrollen neuer Funktionen erheblich beschleunigt.

Im Gegensatz zum vorherigen System, das vornehmlich mit geteilten Persistenzen und Request-Response-Kommunikation arbeitete, entstanden durch diese neue, komplexe Architektur weitere Herausforderungen, die beispielsweise durch Toolings wie Googles Protocol Buffer gelöst werden konnten. Dennoch hatte sich die Komplexität der Gesamtanwendung im Vergleich deutlich erhöht.

Neben Commercetools wurde die NoSQL-Persistenz DynamoDB als eine serverless Datenbanklösung implementiert und mit einer “eventually consistent” OpenSearch Integration ausgestattet.

Nun war es nötig, die Plattformfunktionalitäten für eine unbestimmte Anzahl von Clients bereitzustellen. Hierzu wurden sämtliche für die öffentliche Nutzung vorgesehenen Schnittstellenbeschreibungen mittels frei verfügbarer OpenAPI Spezifikationen realisiert. Alle öffentlichen Endpunkte der Plattform sind nun durch den API Gateway Service verfügbar, der nach den erforderlichen Spezifikationen konfiguriert ist.

Um trotz der gestiegenen Komplexität weiterhin eine Administration und Erweiterung der Plattform zu gewährleisten, war es nötig, die Businessprozesse versioniert zu dokumentieren. Zur visuellen Dokumentation der Abläufe zwischen den einzelnen Applikationen und innerhalb der Applikationen in variierender Granularität kommt das C4-Modell zum Einsatz. Vornehmlich werden dafür Werkzeuge wie Structurizr verwendet, die eine einfache DSL anbieten, um diese Prozesse leicht wartbar zu dokumentieren.

Was ist als nächstes geplant?

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Nach der Entwicklung der Commerce-Plattform als das Herzstück der Online-Prozesse bei Jacques’ werden in den kommenden Jahren nun die gesamten Business-Prozesse in den Fokus gerückt.

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